Nach der Flut

11.07.2022

Die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist fast auf den Tag genau ein Jahr her. Um sich persönlich ein Bild von den Schäden vor Ort zu machen und sich mit Betroffenen auszutauschen, besuchte DB-Personalvorstand Martin Seiler das Ahrtal. Begleitet wurde er von Dr. Klaus Vornhusen, dem Konzernbevollmächtigen für Rheinland-Pfalz und Saarland, sowie von Siegfried Moog, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftungsfamilie und Sprecher der Kommission. 
 

„Wir haben mit zwei von der Flut betroffenen Familien reden können – und ich war erschüttert über deren Schilderungen“, so Siegfried Moog. „Verständlicherweise wollen sie anonym bleiben, aber so viel darf ich sicher verraten: Wenn Ihr gesamter Lebensmittelpunkt, alle wertvollen Erinnerungen, wichtige Dokumente, das Haus, das Auto, die Kleidung – einfach alles – von jetzt auf gleich einfach weggespült werden, dann stehen Sie buchstäblich vor dem Nichts. Und dann treffen Sie auf Menschen, die zu bescheiden sind, sich bei uns zu melden, um wenigstens das materiell Verlorengegangene erstattet zu bekommen. Das hat mich tief bewegt.

Deshalb von mir die eindringliche Bitte: Melden Sie sich bei uns, auch wenn Sie noch nicht abschätzen können, wie hoch Ihr Gesamtschaden sein wird oder Ihnen Rechnungen bzw. Gutachten fehlen. Melden Sie sich bitte auch, wenn Sie sich neu einkleiden mussten oder Möbel benötigen. Wir finden gemeinsam einen Weg, um Ihnen zu helfen, da bin ich mir sicher.“

Die von der Deutschen Bahn gemeinsam mit der Stiftung EWH und weiteren Partnern initiierte Spendenaktion hat rund 4,7 Millionen Euro eingebracht – Gelder, die ausschließlich den vom Hochwasser betroffenen Bahnbeschäftigten zur Verfügung stehen. „Wir haben bisher etwas über 480 Anträge auf finanzielle Hilfe erhalten und etwa ein Viertel der Spenden bereits ausgezahlt“, erläutert Siegfried Moog. „Dabei reichen die Schäden im Einzelfall von einigen tausend Euro bis hoch in die Zehntausende. Rund 60 Anträge davon sind noch in Bearbeitung, weil beispielsweise Schadensgutachten oder Rechnungen von Handwerksbetrieben fehlen. Hinter diesen Anträgen steht nach bisheriger Sichtung auch die höchste Schadenssumme. Über 400 Betroffene haben also bereits Gelder aus dem Spendentopf erhalten.“

Finanzielle Hilfe für Betroffene

Sie sind oder waren im Bahnbereich beschäftigt und vom Hochwasser betroffen? Dann melden Sie sich bei uns – telefonisch unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 2651367 oder per E-Mail unter hilfen@stiftungsfamilie.de.

Wenn Sie noch nicht final abschätzen können, wie hoch Ihr Gesamtschaden sein wird bzw. Ihnen Gutachten oder Rechnungen etc. fehlen: Wir zahlen auch Teilbeträge aus und erstatten etwa Kleidung oder Möbel, falls Sie sich Neues anschaffen mussten. Wir bieten außerdem Informationstermine vor Ort und einen digitalen Termin an.
 

Foto links: Martin Seiler (2.v.l.), Dr. Klaus Vornhusen (3.v.l. unten), Siegfried Moog (6.v.l. hinten) und die Verantwortlichen vor Ort

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