Was von mir bleibt

25.08.2025

Die meisten Menschen wünschen sich, dass das im Laufe des Lebens erarbeitete Vermögen auch über ihre Zeit hinaus so wirkt, wie es ihren Vorstellungen entspricht. Wenn die Auseinandersetzung mit dem Gedanken auch unangenehm sein kann, dass das eigene Dasein irgendwann endet: Wer sich rechtzeitig informiert und Entscheidungen für die Nachwelt festhält, entlastet sich und gewinnt Sicherheit da­rüber, den eigenen Nachlass sinnvoll geregelt zu haben.

 Aus eigener Kraft

Sei es groß oder noch so klein: Am Ende des Lebens haben sich viele Menschen ein Vermögen erarbeitet, das ihnen Ausdauer, Hingabe und Arbeit abverlangt hat. Verständlich, dass es nun auch dem Zweck zugutekommen soll, der den eigenen Werten entspricht. Wer seinen Nachlass rechtzeitig regelt, nutzt die Chance, selbstbestimmt über dessen Verwendung zu entscheiden. Ein weiterer Vorteil: Auch möglichen Hinterbliebenen gibt beispielsweise ein Testament oder ein Erbvertrag Orientierung.

Erbregelungen in Deutschland

Und wenn nichts dergleichen vorliegt? In diesem Fall greift in Deutschland die gesetzliche Erbfolge, die sich am Verwandtschaftsgrad orientiert. Kinder und Ehepartner werden als Erste berücksichtigt. Gibt es keine Erben, tritt der Staat ein. Er übernimmt das hinterlassene Vermögen ebenso wie Schulden und ist verpflichtet, den Nachlass zu verwalten und mögliche Erben ausfindig zu machen.

Soziale Verbundenheit fortführen

Wenn es kein direktes soziales Umfeld mehr gibt oder neben Familie und Freundeskreis ein weite­rer Zweck berücksichtigt werden soll, stellt sich die Frage, welcher das sein kann. Maren Schüller von der Stiftungsfamilie spricht regelmäßig mit Menschen, die sich mit ihrem Erbe auseinandersetzen: „Viele Bahnbeschäftigte haben in den Jahrzehnten ihres Berufslebens eine starke Verbindung zu ihrer ‚Bahnfamilie‘ aufgebaut. Diese Verbundenheit wollen sie mitunter auch mit dem Erbe ausdrücken und so Menschen und Projekte unterstützen, die ihnen wichtig sind. Vor allem die Stiftung EWH erhält immer wieder Erbschaften und Vermächtnisse. Dafür sind wir dankbar und schätzen sehr das Vertrauen, das uns diese Menschen entgegenbringen.“

Gut zu wissen: Bei einer Spende an die mildtätige Stiftung EWH muss man keine Erbschaftssteuer zahlen. Es bleibt also jeder Euro erhalten.

Auch mit Geldern aus Nachlassspenden kann die Stiftungsfamilie das Leid von Menschen lindern, bei denen durch einen Schicksalsschlag von heute auf morgen nichts mehr ist, wie es war. Sie wünschen sich weitere Informationen oder ein vertrauliches Gespräch zum Thema? Wir beraten Sie gern: Maren Schüller, Tel.: 069 809076-162, E-Mail: maren.schueller@stiftungsfamilie.de

Weitere Artikel

29.07.2025
 

KI und Kreativität Hand in Hand

Während noch immer Menschen die erstaunlichen Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz neu entdecken, sind die leistungsstarken Tools in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen bereits fest etabliert. Auch die Kunst macht sich KI zu Nutze, um zu recherchieren, Konzepte zu entwerfen und sogar Werke zu erschaffen. Im KI-Bildwettbewerb der Stiftungsfamilie haben sich Kunstschaffende mit den Möglichkeiten der Technologie beschäftigt. Über 60 Motive haben unserer Jury zum Einsendeschluss im Juni vorgelegen. Und wenn Kreativität und Künstliche Intelligenz Hand in Hand arbeiten, entstehen surrealistische Meereslandschaften und dystopische Zukunftsvisionen, erheben sich wie aus dem Nichts märchenhafte Naturwelten und Szenen aus dem Alltag, wie sie realistischer nicht aussehen könnten. Wir gratulieren herzlich den drei Erstplatzierten Künstlerinnen und Künstlern und wünschen viel Freude beim Einlösen der Reisegutscheine in unseren Hotels- und Ferienwohnungen:   AuroraGen (Künstlername): Kognitive Pulse (Gutschein über zwei Nächte für zwei Personen) Elisabeth Hill: Badetag (150 Euro-Reisegutschein) Armin von Kalkstein: Schattenspiel (100 Euro-Reisegutschein) Die erstplatzierten Werke finden Sie neben weiteren exemplarischen Motiven in unserer Galerie unten. Noch mehr fantastische Eindrücke erwarten Sie bei der Ausstellung der besten Stücke des Wettbewerbs vom 8. August bis 6. Oktober 2025 in unserem BSW-Hotel Villa Dürkopp in Bad Salzuflen.

Gemeinsames Erleben

01.07.2025
 

„Da war nur ein Vater, der verzweifelt war“

Im Hochsommer 2023 geschieht das Unfassbare für Salih Sabri Demirbilek: Sein Sohn Ahmet hat einen schweren Fahrradunfall. Der heute 15-Jährige trägt keinen Helm, als er mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlägt. Es folgt eine Woche im Koma, danach schließen sich Monate im Krankenhaus, mehrere Operationen und schließlich Reha an. Der fünffache Vater bangt Wochen um das Leben seines Sohnes. Heute spielt Ahmet wieder Basketball – aber sein Schädel ist immer noch nicht vollständig geschlossen. Wenn die Knochen bis zu seinem 18. Lebensjahr nicht wachsen, muss erneut operiert werden. Hier erzählt der seit 2014 bei DB Regio Straße NRW arbeitende Busfahrer, wie er diesen schrecklichen Tag erlebt hat. „Jeder hat eine Geschichte“ Ich heiße Salih Sabri Demirbilek und bin 1978 in der Türkei geboren. Ich arbeite seit 2014 bei der Nahverkehr Ostwestfalen, seit 2020 in der Einsatzstelle Herford. Davor war ich in Minden und Detmold. Ich habe fünf Kinder und wir leben in Bad Oeynhausen, ungefähr zehn Kilometer entfernt von Herford. Jeder hat eine Geschichte. Jetzt werde ich versuchen, unsere Geschichte auf meine eigene Art aufzuschreiben. Sie begann am 7. August 2023, aber die Nacht davor war für mich schon schlaflos und unruhig gewesen. Vielleicht war es ein Vorbote dessen, was am nächsten Tag passieren würde. „Es sollte nicht regnen“ Ahmet hatte etwa zwei Jahre zuvor mit Basketball angefangen und wartete an diesem Tag auf seine erste Trainingseinheit nach den Ferien. Als er mittags von der Schule kam, telefonierten wir, und er fragte mich, ob ich ihn später zum Training mitnehmen würde. Ich sagte ihm, dass wir schauen würden, ob am Abend Zeit sei. Das Wetter war wechselweise sonnig, windig und gelegentlich regnerisch. Ahmet war die letzten zwei Monate wegen des guten Wetters mit dem Fahrrad zum Training gefahren. Als ich an diesem Tag erst nach 17 Uhr nach Hause kam, hatte er schon mit seinem Freund telefoniert. Sie wollten sich treffen und dann zum Training gehen. Ich sagte ihm, dass er, wenn er wollte, mit dem Fahrrad fahren könnte. Ich schaute auf die Wettervorhersage und dort stand, dass es nicht mehr regnen würde. Nachdem ich mich umgezogen hatte, sah ich, dass Ahmet schon weg war. Ich wusste nicht, ob er seinen Helm trug. Darauf achte ich sonst immer genau. „Ich fühlte mich seltsam“ Gegen 19 Uhr überkam mich eine Schwere und ich fühlte mich seltsam. Ich ging vor die Tür, um zu rauchen. Das Polizeiauto traf etwa zehn Minuten später ein. Zwei Polizistinnen kamen auf mich zu und sagten mir mit ihren Blicken, dass die Situation ernst sei. Sie fragten mich nach Ahmets Familie, und ich sagte ihnen, dass ich sein Vater sei. Zuerst sagten sie mir, ich solle mich beruhigen, und nach diesen Worten schaute ich sofort in die Garage und sah, dass die Helme noch an ihrem Platz waren. Mir wurde klar, dass etwas Schlimmes passiert war, und ich brach zusammen und weinte. Sie erzählten mir, dass Ahmet einen Unfall hatte und im Krankenhaus lag. Ich sprang sofort ins Auto und fuhr los. Als ich im Krankenhaus ankam, sagte mir niemand etwas. Ich hatte keine Ahnung, ob Ahmet tot oder lebendig war. Es war mir in diesem Moment egal, wer recht oder unrecht hatte, wie der Unfall passierte oder was passiert war. Da war nur ein Vater, der verzweifelt war. „Ahmet prallte seitlich auf das Auto“ Was war passiert? Beim Radfahren änderte die Route, die Ahmet nahm, aufgrund von Brückenbauarbeiten immer die Richtung. Als ihm klar wurde, dass die Straße zu Ende war, fuhr er, anstatt die Ampel zu nehmen, achtlos mit seinem Fahrrad auf die Straße und vor einen am Straßenrand geparkten Kleinbus. Ahmet prallte seitlich auf das Auto, wurde durch den Aufprall nach hinten geschleudert und schlug mit dem Kopf auf dem Bürgersteig auf. Ein Hubschrauber brachte Ahmet in letzter Minute ins Krankenhaus. „Ich verstehe mich als Orientierungshilfe“ Die Diplom-Sozialarbeiterin Bettina Wallat-Bese arbeitet seit 15 Jahren bei der Stiftungsfamilie und bildet sich gerade zur systemischen Beraterin weiter. Die 43-Jährige hatte Salih Sabri Demirbilek schon vor dem Schicksalsschlag vor knapp zwei Jahren kennengelernt. „Als sich Salih Sabri Demirbilek dann an uns wandte und von Ahmets Unfall erzählte, hat mich das sehr beschäftigt. Als Alleinverdiener ist es ja ohnehin nicht leicht, und zum Zeitpunkt des Unfalls war seine Frau schwanger. Das lief alles nicht so glatt und dann passiert auch noch so etwas Schlimmes. Für mich stand zunächst die Seelsorge an erster Stelle. Die psychische Belastung für Salih Sabri Demirbilek war natürlich enorm. Wir haben auch finanziell unterstützt, aber vor allem habe ich dem Vater Möglichkeiten der Hilfe über die Stiftungsfamilie und über unsere externen Partner bzw. Anlaufstellen aufgezeigt: Antragstellung zu den Themen Pflege und Teilhabe, falls Ahmet nicht wieder ganz gesund wird, eine zeitweise Haushaltshilfe, bezuschusste Urlaube oder eine Kur.“ Wir freuen uns sehr mit Salih Sabri Demirbilek, dass es seinem Sohn Ahmet den Umständen entsprechend gut geht. Und wir drücken ganz fest die Daumen für eine vollständige Gesundung!

Menschen im Mittelpunkt

26.06.2025
 

„Man kann nicht genug Danke sagen“

Bahnbeschäftigte zu unterstützen, liegt uns am Herzen. Mehr als 200.000 Menschen unterstützen dieses Anliegen mit einer Mitgliedschaft in der Stiftungsfamilie. Dass viele dieser Menschen noch mehr tun möchten, zeigen zahlreiche private Spendensammlungen für unsere Arbeit. Im Spendenmanagement der Stiftungsfamilie begleiten Steffi Meyer und Jacqueline Bernutz dieses Engagement mit Leidenschaft und Überzeugung – mal organisatorisch, mal kreativ, und immer mit dem Ziel, Helfen leicht zu machen. Welche Unterstützung ermöglicht das Spendenmanagement? Jacqueline Bernutz (JB): Bei uns laufen alle Anfragen zum Thema zusammen. So verbinden wir Menschen, die sich für denselben Zweck einsetzen wollen. Das spart Arbeit und passt zum Gemeinschaftsgedanken. Da wir das Spendenmanagement seit einiger Zeit vollumfänglich betreuen, können wir aus vielen Erfahrungen schöpfen und Tipps geben. Welche Rückmeldungen bekommen Sie? Steffi Meyer (SM): Viele Menschen erzählen uns, wie wichtig die Stiftungsfamilie für sie ist; oft verbunden mit einem Dank, weil sie selbst oder ihnen bekannte Menschen Hilfe erfahren haben. Diese Eindrücke sind für uns auch persönlich eine große Bestätigung. Wofür werden die Spenden verwendet? SM: Als Stiftungsfamilie wollen wir das Leben der Menschen erleichtern oder Not lindern. Weil Lebenslagen und -situationen unterschiedlich sind, gibt es einerseits Mutter-/Vater-Kind-Kuren und andererseits Webinare, die das Smartphone erklären – und vieles mehr. Das alles ist auch möglich, weil Menschen spenden. Die Spenden fließen in die dauerhaften Angebote? JB: Ja, wir führen aber auch eigene Aktionen wie den digitalen Wunschbaum durch. Diese Spendenaktion macht Wünsche von Kindern aus Bahnfamilien wahr, die sonst vielleicht unerfüllt blieben. Darüber hinaus sammeln wir für Menschen, beispielsweise nach besonders schweren Schicksalsschlägen. Was können Menschen tun, die spenden wollen? JB: Ob allein oder in der Gruppe, es gibt viele Möglichkeiten. Im letzten Jahr haben Mitarbeitende von DB-Fernverkehr Hamburg bei einem Kuchenverkauf gesammelt. Eines unserer Mitglieder gibt für jeden gelaufenen Marathonkilometer einen Euro. Hilfreich sind auch sogenannte freie Spenden, die ohne konkreten Verwendungszweck bei uns eingehen. Mit ihnen können wir flexibel helfen, wenn sich Menschen in einer Notlage an uns wenden. Was ist für die Zukunft geplant? SM: Wir möchten noch deutlicher auf die Möglichkeit aufmerksam machen, dass wir als Ansprechpartnerinnen jederzeit zur Verfügung stehen – und Spendenden zeigen, wie wichtig ihr Beitrag ist: Man kann dafür gar nicht genug Danke sagen. Auf unserer Website wollen wir außerdem deutlicher zeigen, wem die Spenden zugutekommen. Immer auf dem Laufenden über aktuelle Aktionen und weitere Möglichkeiten, sich einzubringen, finden Sie auf unserer Website im Bereich Spenden.

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