Spendenübergabe BVO - v.l.: Viktor, Vadim, Andrea Duit-Reith, Siegfried Moog, Christian Dreier

DB Regio Bus NRW spendet Mobilität

31.03.2023

Die BVO Busverkehr Ostwestfalen, ein Unternehmen der Deutschen Bahn, hat dem Verein Bürger helfen Bürgern einen Ford Transit im Wert von 35.000 Euro gespendet und unterstützt damit die ehrenamtliche Arbeit für aus der Ukraine geflüchtete Menschen des im Harz ansässigen Vereins. Zustande gekommen war der Kontakt durch Siegfried Moog, den Vorstandsvorsitzenden der Stiftungsfamilie: „Als wir im letzten Jahr ein deutsch-ukrainisches Sommerfest in unserem BSW-Hotel Festenburg veranstaltet haben, habe ich den Verein kennengelernt und war beeindruckt, was er alles auf die Beine stellt. Wir kamen ins Gespräch, und es war schnell klar, dass ein Bus noch so viel mehr Möglichkeiten der Hilfe bieten würde.“

Rund 200 kleine und große Gäste begrüßte Hotelleiter Frédy Morgenroth Ende August 2022 zum deutsch-ukrainischen Sommerfest. In Kooperation mit dem ortsansässigen Verein Bürger helfen Bürgern kamen deutsche und ukrainische Kinder sowie deren Familien zusammen und konnten einige unbeschwerte Stunden genießen. Auch in diesem Jahr wird es dank des Einsatzes des Vereins ein Fest auf dem großzügigen Gelände des BSW-Hotel Festenburg geben: „Am 29. und 30. Juli ist es endlich so weit“, so Andrea Duit-Reith, 3. Vorsitzende. „Sozial oder finanziell schwächer gestellte Familien und aus der Ukraine geflüchtete Kinder besuchen das Fest wieder kostenfrei.“

„Wir möchten diese Menschen nachhaltig unterstützen, ihnen eine Zukunft bei uns bieten und Platz für Begegnungen schaffen“, so Siegfried Moog. „Wir hatten im letzten Jahr u.a. im BSW-Hotel Festenburg und unseren dortigen Ferienwohnungen für Wohnraum gesorgt, in dem die Geflüchteten unterkommen konnten. Einige sind nur ein paar Tage geblieben, andere Wochen oder Monate und manche bauen sich ein neues Leben bei uns auf. Die humanitären Auswirkungen des anhaltenden Ukrainekriegs sind drastisch. Die Stiftungsfamilie hilft nach wie vor, etwa in der Sozialberatung, bei organisatorischen und aufenthaltsrechtlichen Fragen – und eben auch mit dem deutsch-ukrainischen Sommerfest. Daneben gibt es vom Verein Bürger helfen Bürgern initiierte, wöchentliche Schwimmkurse für ukrainische und deutsche Kinder vor Ort im Hotel-Schwimmbad.“

„Neben den Schwimmkursen organisieren wir z.B. auch Freizeiten: Im letzten Jahr war ein fünftägiges Sprachcamp dabei“, ergänzt Andrea Duit-Reith. „Wir betreuen mittlerweile etwa 1.700 aus der Ukraine geflüchtete Menschen – nicht immer ganz einfach, gerade in einer eher ländlichen Umgebung. Deshalb konnten wir es kaum glauben, dass wir den Bus gespendet bekommen, das ist toll. Vielen Dank dafür!“

„Als Siegfried Moog im letzten Jahr auf uns zu kam und erzählt hat, worum es geht, waren wir sofort dabei“, sagt Christian Dreier, Niederlassungsleiter Ostwestfalen-Lippe der BVO Busverkehr Ostwestfalen. „Es war zunächst nicht ganz einfach, ein geeignetes Auto zu finden. Der behindertengerecht ausgestattete Ford Transit, den wir ausgesucht haben, ist aus dem Jahr 2016, hat einen Wert von 35.000 Euro, bietet Platz für acht Personen und ist fast wie neu. Er wird die so wichtige Arbeit des Vereins Bürger helfen Bürgern zuverlässig dabei unterstützen, Menschen zusammenzubringen, da sind wir uns sicher. Es freut uns wirklich sehr, dass wir helfen können.“

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27.03.2023
 

Gesundheitsförderung

Was bedeutet es eigentlich, gesund zu sein? Wenn ich im Großen und Ganzen frei von Ängsten bin und beim Aufstehen nichts weh tut? Wenn ich keine ärztliche Hilfe brauche und trotz Stress alles schon irgendwie gewuppt bekomme? Klingt erst einmal nach einer guten Zusammenfassung. Ist es aber auch gesund, wenn ich mein Smartphone, sagen wir, eher häufig in der Hand habe und abends meinen Entspannungswein trinke? Gesundheit ist komplex. Und jeder Mühe wert. Gelegenheiten nutzen Gesundheit findet auf vielen Ebenen statt, und es gibt entsprechend viele Möglichkeiten, sich um sich selbst zu kümmern. Man könnte sich ja Laufschuhe zulegen und diese auch regelmäßig benutzen. Und sich ehrlich beantworten, wie es um das eigene Stresslevel bestellt ist. Okay, aber auch irgendwie Stückwerk. Gibt’s da nicht was Umfassendes? Ja. Beispielsweise Gesundheitstage, wie sie von gesundheitsbewussten Unternehmen angeboten werden. Gesundheitswoche der Deutschen Bahn Die Deutsche Bahn hat das Gesundheitsmanagement schon seit Langem fest implementiert und bietet vom 24. bis 28. April konzernweit wieder ihre Gesundheitswoche für alle Mitarbeitenden an. Motto: „Gemeinsam gesünder werden“. Täglich zwischen 10 und 18 Uhr erwarten die Teilnehmenden informative, inspirierende und aktive Online-Sessions zu verschiedensten Themenbereichen. Online? Richtig. Damit alle Beschäftigten unkompliziert dabei sein können, sind die Veranstaltungen digital. Stiftungsfamilie beteiligt sich Hand in Hand mit der Deutschen Bahn engagieren wir uns für das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der Bahnbeschäftigten und ihrer Familien. Daher bringt sich die Stiftungsfamilie natürlich ein, und zwar zu den großen Themen Pflege, Sucht und Depression. Von Andrea Göhler erfahren Sie beispielsweise, welche Hilfe pflegebedürftigen Menschen zusteht, was im Pflegefall zuerst zu tun ist und wo Sie weitere Beratung finden. Hilfe bei Sucht und Depression Und bei Süchten geht es ums Rauchen und Alkohol? Auch, aber abhängig machen können leider viele weitere und alltägliche Dinge: seien es Online-Games, Sportwetten oder Social Media. Ab wann eine Gewohnheit zum Risiko wird und was Sie dann tun können, darum geht es im Beitrag von Frauke Heinemeyer. Welche niederschwellige Hilfe an Depression erkrankte Bahnbeschäftigte erhalten, stellt Knut-Sören Ostermann in seinem Beitrag zum Programm Peers at work vor. Sie arbeiten bei der Deutschen Bahn? Dann informieren Sie sich gleich unter https://db.de/gesundheitswoche über das Programm der Gesundheitswoche vom 24. bis 28. April und melden sich direkt an.

Neues lernen

23.03.2023
 

Herzensangelegenheiten

Für Elisabeth Broß ist der 12. April vergangenen Jahres ein ganz normaler Arbeitstag – bis sie zur Lebensretterin wird. Wie das kam und was genau geschah an diesem schicksalhaften Abend? Lesen Sie selbst! „Die Zeit drängte“ Das Abendessen im BSW-Schwarzwaldhotel Baiersbronn war gerade vorbei und Elisabeth Broß räumt das Buffet ab. Es ist etwa 20 Uhr und die Mitarbeiterin im Service freut sich auf den nahenden Feierabend. Plötzlich ist jedoch Unruhe im Raum, die Gefahr förmlich zu greifen: Eine Frau steht sichtlich besorgt vor Elisabeth Broß, erzählt dringlich davon, dass es ihrem Mann gar nicht gut ginge. Sie wisse nicht, was zu tun sei. „Mir war sofort klar, dass es ernst ist und schnelle Hilfe gefragt“, erinnert sich die 55-Jährige. „Hier musste sofort gehandelt werden. Ich rief einem Kollegen zu, den Notruf zu wählen, und ging rasch mit unserem Gast aufs Zimmer.“ „Es war eine Eingebung“ Die Service-Mitarbeiterin sieht Johannes Kuipers reglos auf dem Boden. Der 61-Jährige liegt in stabiler Seitenlage, sie weiß nicht einmal, ob er noch lebt. Dennoch bleibt sie besonnen und ist sehr ruhig. „Ich weiß auch nicht, warum, aber mir war klar, dass er eine Herzdruckmassage braucht. Irgendwie habe ich wohl von oben eine Eingebung gehabt.“ Elisabeth Broß schafft es mit eiserner Besonnenheit, mit der Herzdruckmassage zu beginnen – neben sich die aufgelöste Lebensgefährtin, die sie zu beruhigen versucht. „Ich habe entsprechende Kurse gemacht und wusste also immerhin theoretisch, wie das geht. Dass ich das im Ernstfall aber auch so abrufen kann, hätte ich bis zu diesem Moment nicht geglaubt.“ „Es hat sich wie Stunden angefühlt“ Johannes Kuipers beginnt zu röcheln, seine Gesichtsfarbe ändert sich – dennoch macht die 55-Jährige rhythmisch weiter mit ihrer lebensrettenden Herzdruckmassage. Als der Notarzt ca. acht bis zehn Minuten später kommt, übergibt sie an ihn und holt schnell weitere helfende Hände, die beim Transport des totkranken Mannes unterstützen. „Es hat sich wie Stunden angefühlt, dabei war der Notarzt wirklich schnell da.“ Nach dem Abtransport setzte dann der Schock bei Elisabeth Broß ein: „Was, wenn er nicht durchkommt und alles umsonst war? Was, wenn ich etwas falsch gemacht habe? Ich habe nächtelang nicht geschlafen und diese Fragen kreisten immer wieder in meinem Kopf.“ „Es gab keinerlei Warnzeichen“ Die Lebensgefährtin von Johannes Kuipers bleibt noch einige Tage nach dem schrecklichen Vorfall im Hotel, erkundigt sich immer wieder ängstlich nach ihrem Mann auf der Intensivstation. Der 61-Jährige erinnert sich nicht an die Ereignisse und wacht erst drei Tage später im Krankenhaus in Nagold auf. Ungeklärt bleibt, wie es zu dem plötzlichen Herzstillstand kommen konnte, es gab keinerlei Warnzeichen. „Ich bin einfach umgekippt“, erzählt er uns. „Eigentlich war ich bis dahin fit, hatte nie Herzprobleme. Und im Krankenhaus haben sie dann auch nichts gefunden, was darauf hätte hindeuten können. „So wird dem 61-Jährigen ein Defibrillator eingesetzt, um sicher zu gehen. Rein körperlich erholt sich Johannes Kuipers nach der Reha recht schnell, die Psyche jedoch braucht Zeit. Lange hat er Angstzustände, kann in keinen Zug steigen, vertraut seinem Körper nicht. Er sucht sich psychologischen Beistand, der ihm sehr hilft. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“ Mitte Oktober fährt Johannes Kuipers erneut ins BSW-Schwarzwaldhotel, um sich persönlich bei seiner Lebensretterin zu bedanken – eine Herzensangelegenheit für ihn. „Insbesondere dem beherzten Eingreifen von Elisabeth Broß ist es zu verdanken, dass ich noch lebe und auch ohne größere Beeinträchtigungen weiterleben kann“, sagt er. Ihm ist klar, dass eine solche Grenzerfahrung auch für Elisabeth Broß einschneidend ist. Der 61-Jährige setzt sich nun dafür ein, dass möglichst überall im öffentlichen Raum Defibrillatoren zur Verfügung stehen – auch, um die Ersthelfenden vor Ort zu entlasten. Wir haben diese Anregung sehr gerne aufgenommen und schaffen derzeit Defibrillatoren für jedes BSW-Hotel an – bisher gab es sie nicht in den Häusern, in denen eine schnelle Versorgung durch den Rettungsdienst gewährleistet ist. „Es war eine wichtige Erfahrung“ „Die Begegnung mit Johannes Kuipers im Oktober war schon auch ganz besonders für mich und hat mich sehr bewegt“, erzählt Elisabeth Broß. „Er hatte sich verändert, das war zu sehen und zu spüren. Im Nachhinein betrachtet, war es eine gute Erfahrung, weil ich im entscheidenden Moment wusste, was zu tun ist, obwohl ich das noch nie vorher gemacht hatte. Und offensichtlich habe ich auch alles richtig gemacht. Ich habe für mich die Erkenntnis mitgenommen, dass man eigentlich auch nichts falsch machen kann, nur, wenn man gar nichts macht. Das ist das Schlimmste. Man sollte immer auf jeden Fall handeln.“ Der plötzliche Herzstillstand tritt schnell und meistens völlig unverhofft ein. Sofortiges Handeln rettet Leben: durch eine Herzdruckmassage und den Einsatz eines Defibrillators, bis der Notarzt da ist. Die Stiftungsfamilie schafft Defibrillatoren für jedes BSW-Hotel an – bisher gab es sie nicht in den Häusern, in denen eine schnelle Versorgung durch den Rettungsdienst gewährleistet ist.

Menschen im Mittelpunkt